Beitragsautor: Jörg Kochs

NFL History 1998

Terrell Davis (30) fliegt über Ray Buchanan (34) im Super Bowl XXXIII
Terrell Davis (30) fliegt über Ray Buchanan (34) im Super Bowl XXXIII
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1998 beenden John Elway und Barry Sanders ihre Karrieren, die von Randy Moss beginnt

Wir machen munter weiter in unserer Serie NFL History. Inzwischen sind wir im Jahr 1998. Nach 16 Jahren Helmut Kohl gewinnt Gerhard Schröder für die SPD die Bundestagswahl und bildet mit den Grünen die erste rot-grüne Koalition auf Bundesebene. Der 1 FC Kaiserslautern wird als erster und einziger Aufsteiger in der Geschichte der Bundesliga deutscher Meister. Frankreich gewinnt die Weltmeisterschaft im eigenen Land durch ein 3:0 gegen Brasilien. Deutschland blamiert sich auf und neben dem Platz. Zum einen fliegt die Mannschaft sportlich gegen das bis dahin auf der Fußballbühne relativ unbekannte Kroatien mit 0:3 im Viertelfinale raus, doch viel schlimmer ist das deutsche Hooligans in Paris einen Polizisten so schwer verprügeln, dass er noch heute ein Pflegefall ist. Das Thema des Jahres ist aber ein anderes und kommt aus den USA. Die Affäre zwischen Bill Clinton und Monica Lewinsky fliegt auf und kostet Clinton beinahe seinen Job.

Aber natürlich wurde auch Football gespielt. Es war die 79. Saison in der Geschichte der NFL. John Elway und Barry Sanders sollten ihre letzte Saison spielen, Randy Moss dagegen seine erste.

Der Draft fand am 17. und 18. April in New Yorker Theater at Madison Square Garden statt. Und der Nummer 1 Pick hatte es in sich. Peyton Manning wurde von den Indianapolis Colts geholt. Manning sollte in seiner Karriere zweimal den Superbowl gewinnen und fünf Mal MVP werden. 14 Mal kam er in den Pro Bowl.

Die AFC East war in diesem Jahr richtig stark. Das heißt mit Ausnahme von Indianapolis. Die Colts gewannen lediglich drei Spiele. New England schaffte es mit neun Siegen in die Playoffs. Buffalo erwischte einen miesen Start und verlor die ersten drei Spiele. Dann hatten sie aber eine tolle Serie und hatten wieder die Chance die Division zu gewinnen, verloren aber am vorletzten Spieltag gegen die Jets. Die zehn Siege reichten aber für die Playoffs. Miami konnte ebenfalls 10 Spiele gewinnen, sie hatten bis zum letzten Spieltag die Chance auf den Sieg in der Division verloren dann aber gegen Atlanta. Die Jets hatten einen schwachen Start und verloren die ersten beiden Spiele. Danach starteten sie eine richtig gute Serie von Woche 7 bis 17 holten sie zehn Siege bei nur einer Niederlage. Die zwölf Siege insgesamt reichten für den Sieg in der Division.

Die AFC Central war eine klare Angelegenheit. Cincinnati konnte nur drei Spiele gewinnen, die Ravens brachten es auf sechs Siege, Pittsburgh auf 7 und Tennessee auf 8. Jacksonville sicherte sich die Division locker mit elf Siegen.

Noch viel deutlicher war die AFC West. Während die Raiders und die Seahawks 8 Spiele gewinnen konnten, brachte es Kansas City auf 7 und San Diego auf 5 Siege. Die Broncos gewannen 14 Spiele. Lange Zeit sah es sogar so aus als könnten sie eine perfekte Saison spielen, doch in Woche 15 gab es eine Niederlage bei den Giants.

Spannender war es in der NFC East. Philadelphia mit drei und Washington mit sechs Siegen spielten keine Rolle, die Giants verpassten mit 8 Siegen knapp die Playoffs. Schuld daran war eine Krise in der Mitte der Saison zwischen Woche 5 und 13 wurden sechs der acht Spiele verloren. Arizona schaffte mit 9 Siegen den Sprung in die Playoffs, die Cowboys konnten die Division mit 10 Siegen gewinnen. Das hört sich jetzt knapper an, als es eigentlich hätte sein müssen, aber von Woche 13 bis 15 kassierten die Texaner 3 Pleiten in Folge.

Die NFC Central sah zwei schwache Teams, Chicago konnte nur vier Spiele gewinnen, Detroit 5. Tampa Bay reichten 8 Siege nicht für die Playoffs. Green Bay schaffte den Einzug in die Playoffs mit 11 Siegen locker, in Sachen Sieg in der Division hatten sie aber nicht den Hauch einer Chance, denn Minnesota konnte 15 Spiele gewinnen. Es war eine Niederlage in Woche 9 in Tampa Bay, die das Thema perfekte Saison beendete.

Wie so oft war die NFC West mal wieder eine Zweitklassengesellschaft. Die Rams konnten nur vier Spiele gewinnen, ebenso Carolina. New Orleans brachte es immerhin auf sechs Erfolge, San Francisco hatte mal wieder ein starkes Jahr mit 12 Siegen, aber der Sieg in der Division ging nach Atlanta. Das Team aus Georgia konnte 14 Spiele gewinnen. Von Woche 5 bis Woche 17 gab es zwölf Siege aus 13 Spielen.

In der AFC Wildcardround unterlagen die Patriots den Jacksonville Jaguars 25:10. Miami besiegte Buffalo 24:17.

In der NFC Wildcardround setzte sich San Francisco knapp gegen Green Bay 30:27 durch.

Arizona besiegte etwas überraschend die Cowboys 20:7.

In der AFC Divisionalround konnten sich die Jets deutlich gegen die Jaguars mit 34: 24 behaupten. Die Denver Broncos hat mal überhaupt kein Problem mit den Miami Dolphins und gewannen 38:3.

In der NFC Divisionalround setzte sich Atlanta 20:18 gegen San Francisco durch. Die Vikings holten einen lockeren Sieg über Arizona 41:21.

Im AFC Championship Game gewannen die Denver Broncos 23:10 gegen die New York Jets.

Im NFC Championship Game konnte Atlanta einen knappen Sieg über Minnesota feiern. Die Falcons gewannen 30: 27 nach Overtime und standen zum ersten Mal im Super Bowl.

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John Elway krönte seine Karriere mit dem Sieg im Super Bowl XXXIII

Im Super Bowl XXXIII (33)  trafen also die Denver Broncos auf die Atlanta Falcons. Gespielt wurde im Pro Player Stadium in Miami. 74.803 Zuschauer verfolgten die Partie am 31. Januar 1999. Die Denver Broncos waren um 7,5 Punkte Favorit. Die Nationalhymne wurde von Cher gesungen.

Den Coin Toss führten wieder einmal mehrere Legenden aus. Raymond Berry, Lenny Moore, Jim Parker, Art Donovan, Gino Marchetti, Frank Gifford, Roosevelt Brown, Don Maynard, Sam Huff und Tom Landry.

In der Halbzeit traten Gloria Estefan, Stevie Wonder und Big Bad Voodoo Daddy auf. Ein Werbespot kostete inzwischen 1,6 Millionen Dollar.

Die ersten Punkte gelangen Atlanta. Morten Andersen war mit einem Field Goal aus 32 Yards erfolgreich. 3:0.

Die Broncos antworteten schnell. Howard Griffith lief für ein Yard in die Endzone zum Touchdown. 7:3 Broncos.

Im zweiten Quarter war zunächst Jason Elam per Field Goal aus 26 Yards für die Broncos erfolgreich. 10:3.

Dann bediente John Elway im letzten Spiel seiner Karriere Rod Smith für 80 Yards zum Touchdown. 17:3.

Atlanta gelang vor der Pause lediglich noch ein Field Goal aus 28 Yards zum 17:6.

Das war der Halbzeitstand. Während es im dritten Quarter gar keine Punkte gab, gab es gleich fünf Scores im letzten Quarter.

Zunächst gelang Howard Griffith seit zweiter Touchdown, erneut lief er für ein Yard in die Endzone. 24:6. Als dann John Elway selbst für drei Yards in die Endzone lief und für den nächsten Touchdown sorgte, war das Spiel quasi entschieden. 31:6.

Atlanta gelang nun aber noch ein sehr schöner Touchdown. Tim Dwight konnte einen Kick-Off für 94 Yards zum Touchdown zurücktragen. 31:13.

Das schockte Denver aber nicht. Jason Elam war mit einem Field Goal aus 37 Yards erneut erfolgreich. 34:13.

Atlanta konnte noch einmal ein bisschen Ergebniskorrektur betreiben. Terance Mathis lief einen Angriff für drei Yards in die Endzone und sorgte für einen Touchdown. Atlanta ging dann für zwei, das aber erfolglos. Und so hieß der Endstand 34:19 Denver Broncos.

Super Bowl MVP wurde John Elway. MVP der regulären Saison wurde Terrell Davis von den Denver Broncos. Und zum Coach of the Year wurde Dan Reeves von den Atlanta Falcons gewählt.

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