Beitragsautor: Jörg Kochs

NFL History 2003

NippleGate Super Bowl 2024 mit Janet Jackson und Justin Timberlake
NippleGate Super Bowl 2024 mit Janet Jackson und Justin Timberlake
Foto: imago

In der NFL Saison 2003 hatte jedes Team mindestens vier Spiele gewonnen

In diesem Beitrag zur NFL History geht es in das Jahr 2003. Doch zuvor noch mal der Hinweis, ab Montag dem 15. Juli starten wir unsere große NFL Serie zur Saisonvorschau auf alle Teams. Wir schauen uns den Coaching Staff, wir reden über die Zu- und Abgänge, schauen uns die Stärken und Schwächen an und natürlich gibt es eine Prognose.

Doch nun blicken wir auf das Jahr 2003. Leider spielt Krieg eine sehr große Rolle. Großbritannien und die USA greifen den Irak an, Deutschland, das den Feldzug gegen Afghanistan mitgemacht hat, verweigert dieses Mal größtenteils seine Unterstützung. Deutschland erlebt einen richtig heißen Sommer. Und die deutschen Frauen gewinnen zum ersten Mal den WM-Titel im Fußball. Nia Künzer gelingt im Endspiel gegen Schweden das entscheidende Tor in der Verlängerung und sie wird daraufhin von den Medien zum Golden Girl gemacht. Aber natürlich wurde auch Football gespielt.

Der NFL Draft fand am 26. und 27. April im New Yorker Theater at Madison Square Garden statt. Als erstes durften sich die Cincinnati Bengals einen Spieler aussuchen und entschieden sich für Carson Palmer. Er brachte es immerhin dreimal in den Pro Bowl und hatte eine durchaus gute Karriere. Später spielte er noch für die Raiders und die Arizona Cardinals.

Selten sollte die NFL so ausgeglichen sein wie in diesem Jahr, denn es gab kein Team, das nicht mindestens vier Spiele gewinnen konnte.

In der AFC East konnten Buffalo und New York jeweils sechs Spiele gewinnen. Miami brachte es auf zehn Siege, das reichte jedoch knapp nicht für die Playoffs. Das dominante Team waren die Patriots. 14 Spiele konnten Tom Brady und Co gewinnen. Dabei ging die Saison richtig schlecht los mit einer 0:31 Packung gegen Buffalo. Tom Brady unterliefen in diesem Spiel vier Interceptions. Besonders bitter Quarterback von Buffalo war damals sein Vorgänger Drew Bledsoe. Doch danach fing sich New England und verlor lediglich in Woche 4 in Washington.

In der AFC North brachte es Cleveland auf fünf und Pittsburgh auf sechs Siege. Für die Steelers sollte es bis heute die letzte Saison mit einem Losing Record sein. Cincinnati brachte es auf acht Siege. Die Playoffs wurden am Anfang und am Ende verspielt. Drei der ersten vier sowie die letzten beiden Spiele gingen verloren. Den Sieg in der Division holte sich Baltimore mit 10 Siegen.

Die AFC South hatte zwei gute und zwar schlechte Teams. Houston und Jacksonville brachten es jeweils nur auf fünf Siege. Tennessee und Indianapolis erreichten beide die Playoffs mit jeweils 12 Erfolgen. Indianapolis rettete am letzten Spieltag mit einem Sieg in Houston den Sieg in der Division.

In der AFC West gab es ebenfalls zwei starke und zwar schlechte Teams. San Diego und die Raiders konnten nur jeweils vier Spiele gewinnen. Die Broncos konnten sich mit zehn Siegen gerade so für die Playoffs qualifizieren. Das überragende Team in dieser Division waren damals wie heute die Kansas City Chiefs. 13 Spiele konnte das Team gewinnen.

In der NFC East hatte man ebenfalls zwei gute und zwei schlechte Teams. Die beiden schlechten waren die Giants mit vier Siegen und die Redskins mit fünf. Die Cowboys erreichten endlich mal wieder die Playoffs, zum ersten Mal in diesem Jahrtausend. Zehn Spiele konnten die Texaner gewinnen. Den Sieg in der Division mussten sie allerdings Philadelphia überlassen, die Eagles konnten zwölf Spiele gewinnen. Dabei saß am Anfang gar nicht gut aus. Gegen Tampa Bay und New England gab es zwei deutliche Niederlagen. Und in Woche 6 wurde auch noch das Derby gegen die Cowboys verloren. Doch dann fingen sie sich und verloren in der Folge nur noch ein einziges Spiel in Woche 16 gegen San Francisco.

Eng ging es in der NFC North zu. Detroit spielte mit fünf Siegen zwar keine große Rolle, aber Chicago mit sieben Siegen war schon relativ nah dran. Minnesota brachte es auf 9 Erfolge. Dabei erwischten sie einen Traumstart und gewannen die ersten sechs Spiele. Dann war es in Minneapolis allerdings vorbei mit der Herrlichkeit. Es folgten vier Niederlagen in Folge und durch eine Niederlage am letzten Spieltag in Arizona wurden die Playoffs verspielt. Den Sieg in der Division holte sich Green Bay. Das gelang dem Team aus Wisconsin vor allem dank vier Siegen an den letzten vier Spieltagen.

Die NFC South war eine ziemlich klare Angelegenheit. Atlanta hatte nur fünf Spiele gewinnen können, Tampa Bay 7. Und auch New Orleans hatte kein besonders gutes Jahr mit acht erfolgen. Carolina sich hätte sich den Sieg ziemlich locker mit 11 Siegen.

In der NFC West gelangen Arizona nur vier Siege. San Francisco hatte ein schwaches Jahr mit sieben erfolgen. Die Seattle Seahawks kämpften lange um den Einzug in die Playoffs, nachdem sie dann zwischen Woche 12 Uhr und Woche 15 drei der vier Spiele verloren sah es nicht gut aus, doch mit zwei Siegen an den letzten beiden Spieltagen sicherten sie sich ein Playoff-Ticket. Mit zwölf Siegen die Division gewinnen konnten die St Louis Rams. Nach einem eher schwachen Start mit zwei Niederlagen an den ersten drei Spieltagen könnte sich das Team fangen und verlor nur noch zweimal.

In der AFC Wildcardround machte Indianapolis kurzen Prozess mit den Broncos und siegte 41:10. Die Titans konnten sich etwas überraschend in Baltimore durchsetzen 20:17.

In der NFC Wildcardround holte Carolina einen klaren Sieg über die Cowboys mit 29: 10. Green Bay setzte sich nach Overtime gegen Seattle durch 33:27.

In der AFC Divisionalround setzte sich Indianapolis in Kansas City durch mit 38:31. New England holte einen knappen Sieg über Tennessee mit 17:14.

In der NFC Divisionalround feierte Philadelphia einen Sieg nach Verlängerung über die Packers mit 20:17. Sogar eine zweifache Verlängerung brauchte Carolina für den Sieg über St Louis 29:23.

Im AFC Championship Game setzen sich die New England Patriots 24:14 gegen Indianapolis durch.

Carolina konnte relativ ungefährdet gegen Philadelphia mit 14: 3 gewinnen.

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Der Nippelgate von Janet Jackson und Justin Timberlake war das Super Bowl Thema

Im Super Bowl XXXVIII (38) hieß es also New England Patriots gegen Carolina Panthers. Gespielt wurde am 1. Februar 2004 im Reliant Stadium in Houston vor 71.525 Zuschauern. Die Nationalhymne sang Beyoncé. Der Coin Toss wurde von Earl Campbell, Ollie Matson, Don Maynard, Y.A. Tittle, Gene Upshaw und Mike Singletary vorgenommen. New England war um 7Punkte Favorit.

In der Halbzeit traten Jessica Simpson, Ocean of Soul, Spirit of Houston, Janet Jackson, Justin Timberlake, P Diddy, Kid Rock und Nelly auf. Und ja es war die Halbzeitshow mit dem Nippelgate. Justin Timberlake entblößte versehentlich für ein paar Sekunden die rechte Brust von Janet Jackson. In wohl keinem anderen Land hätte dieser kleine Unfall irgendetwas ausgelöst, aber die Amerikaner, so sehr ich sie auch mag, sind halt manchmal etwas prüde. Und so gab es tatsächlich einen großen Aufschrei wegen dieser ganzen Geschichte und es gab mehr als eine halbe Millionen Anrufe bei der Rundfunkbehörde, nur um sich zu beschweren.

Die NFL zog die Konsequenz und von da an wurden alle Super Bowls mit 5 Sekunden Verzögerung übertragen.

Ein Werbespot während des Spiels kostete 2,2 Millionen Dollar, mich würde mal interessieren wie viel es gekostet hätte, wenn man das Ganze mit Janet Jackson vorher gewusst hätte?

Im ersten Quarter gab es keine Punkte.

Im zweiten Quarter brachte Deion Branch New England in Führung. Er konnte einen Pass von Tom Brady über 5 Yards fangen. Touchdown 7:0 New England.

Doch Carolina konnte schnell antworten. Jake Delhomme bediente für 39 Yards Steve Smith zum Touchdown und zum Ausgleich 7:7.

New England konnte wieder in Führung gehen, Tom Brady bediente diesmal für 5 Yards David Givens. Touchdown 14:7.

Vor der Pause gelang Carolina noch ein 50 Yards Field Goal durch John Kasay. 14:10.

Das war der Halbzeitstand.

Vielleicht lag es ja an dem Schock durch Nippelgate, aber im dritten Quarter gab es keine Punkte.

Im letzten Quarter ging es dafür richtig ab. Antowain Smith lief den Ball für zwei Yards in die Endzone zum Touchdown. 21:10 für die Pats.

Doch Carolina hatte eine Antwort. Deshaun Foster lief den Ball für 33 Yards in die Endzone und sorgte für den Touchdown. Carolina wollte nun für zwei gehen, doch das funktioniert nicht. 21:16.

Doch nun ging Carolina sogar in Führung. Jake Delhomme konnte für 85 Yards Muhsin Muhammad finden und bedienen und dieser sorgte für den Touchdown. Wieder wollten die Carolina Panthers für zwei gehen, doch wieder waren sie damit nicht erfolgreich. Trotzdem übernahmen sie nun die Führung 22:21.

New England konnte aber seinerseits wieder Antworten, Tom Brady bediente Mike Vrabel für ein Yard zum Touchdown. Und New England schaffte nun das, woran Carolina zweimal gescheitert war, nämlich eine erfolgreiche Two point Conversion. Damit führte der Favorit nun mit 29:22.

Aber Carolina gab nicht auf. Ricky Proehl konnte einen Pass über 12 yards von Jake Delhomme fangen und für den Touchdown sorgen. 29:29.

Das Spiel wäre wohl in die Overtime gegangen. Doch Carolina hatte einen ganz ganz schlechten Kick-Off. Und Tom Brady hatte noch eine Minute auf der Uhr. Und er führte sein Team noch einmal in Field Goal Range. Adam Vinatieri traf aus 41 Yards mit ablaufender Uhr zum Sieg für die Patriots und zum 32:29.

Super Bowl MVP wurde Tom Brady. Den Titel des MVP der regulären Saison teilten sich Steve McNair und Peyton Manning. Coach of the Year wurde Bill Belichick

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