Beitragsautor: Jörg Kochs

NFL History 2004

NFL Commissioner Paul Tagliabue und Eli Manning Draft 2004
NFL Commissioner Paul Tagliabue und Eli Manning Draft 2004
Foto: imago

Eli Maning wurde 2004 als Nr. 1 Draft von den San Diego Chargers ausgewählt

Es ist mal wieder Zeit für eine Folge NFL History. Wir befinden uns im Jahr 2004. Es ist ein Jahr, das sportlich ziemlich überraschend ist. Werder Bremen wird deutscher Meister, Alemannia Aachen erreicht das Finale im DFB-Pokal und qualifiziert sich für den UEFA Cup und ganz Griechenland tanzt den Rehakles. Otto Rehhagel führt Griechenland sensationell zum EM-Titel. Deutschland hingegen verabschiedet sich bereits in der Vorrunde. George W Bush wird als amerikanischer Präsident wiedergewählt. In Deutschland wird nach großen Protesten Hartz IV eingeführt.

Aber natürlich wurde auch Football gespielt. Die NFL feiert ihren 85 Geburtstag. Es gibt zwei tragische Todesfälle. Legende Reggie White stirbt ein Herzrythmusstörungen. Pat Tillmann, ein früherer Safety der Arizona Cardinals, wird im Afghanistan Krieg durch Friendly Fire getötet.

Der NFL Draft findet am 24. und 25. April in New Yorker Theater at Madison Square Garden statt. Und Theater sollte es wirklich geben. Denn als Erstes durften sich die San Diego Chargers einen Spieler aussuchen. Und sie nahmen Eli Manning. Doch der hatte mal so überhaupt keine Lust auf die Chargers. Hintergrund war wohl ein Gespräch zwischen Elis Vater Archie und Ryan Leaf, dem früheren Quarterback der Chargers. Leaf lies wohl kein gutes Haar an der Franchise und so kündigten Archie und Eli Manning schon vorher an, dass sie auf gar keinen Fall für die Chargers spielen würden. San Diego nahm ihn trotzdem, tauschte ihn dann aber später gegen Philip Rivers sowie einen Drittrunden Pick. Es gibt übrigens im Internet ein paar Fotos, die Eli Manning zeigen, wie er nach dem Draft das Trikot der Chargers hochhält. Den Gesichtsausdruck, den er da hat, den hatte ich auch mal in meinem Leben, an dem Tag als ich erfahren habe, dass ich zur Darmspiegelung muss.

Manning war dann bei den New York Giants durchaus erfolgreich und konnte zweimal den Superbowl gewinnen und kam viermal in den Pro Bowl. In der AFC East konnte Miami nur vier Spiele gewinnen. Buffalo brachte es auf neun Siege, das hätte nach einem katastrophalen Start mit vier Niederlagen in Serie fast noch für die Playoffs gereicht. Von Woche 11 bis 16 Uhr konnte Buffalo 6 Mal in Folge gewinnen. Doch am letzten Spieltag unterlagen sie Pittsburgh. Die Jets kamen mit zehn Erfolgen in die Playoffs. Sie waren vom Saisonverlauf her das genaue Gegenteil zu Buffalo. Es gab einen richtig guten Start mit fünf Siegen in Folge, dann wurde es aber immer schlechter und drei der letzten vier Spiele wurden verloren. Keine Probleme in der Division hatte New England. Die Patriots gewannen 14 Spiele. Lediglich in Pittsburgh und Miami erlaubten sich Tom Brady und Co einen Ausrutscher.

In der AFC North gelangen Cleveland lediglich vier Siege. Cincinnati mit acht und Baltimore mit neun Erfolgen verpassten ebenfalls die Playoffs. Beim Team aus Ohio lag das vor allem an einem schlechten Start, von den ersten sieben Spielen wurden fünf verloren. Bei den Ravens war es umgekehrt, es sah lange Zeit ziemlich gut aus, aber vier der letzten sechs Spiele gingen in die Binsen. Das Überteam waren die Pittsburgh Steelers. Das Team aus Pennsylvania konnte 15 Mal gewinnen. Nur in Woche 2 in Baltimore setzte es eine Niederlage.

In der AFC South brachte es Tennessee auf fünf Siege. Houston war eine Zeitlang ganz gut dabei, aber fünf Niederlagen aus sechs Spielen zwischen Woche 9 und 14 beendeten die Playoff-Träume der Texaner. Am Ende hatten sie sieben Siege auf dem Konto. Auch Jacksonville vergab seine Chancen durch eine Negativserie. Zwischen Woche 8 und 13 gab es in fünf Spielen vier Niederlagen. Indianapolis konnte 12 Spiele gewinnen und die Division holen. Zwischenzeitlich hatten die Colts eine Serie mit 8 Erfolgen am Stück.

In der AFC West brachten es die Raiders nur auf fünf Siege. Kansas City hatte eine durchschnittliche Saison mit 7 Siegen. Vor allem der Start war schlecht, aus den ersten fünf Spielen gelang nur ein Sieg. Die Broncos konnten sich mit zehn Siegen für die Playoffs qualifizieren. Das Überraschungsteam waren aber die San Diego Chargers. 2003 hatten sie eine Bilanz von 4-12 und diese drehten sie nun in eine 12 zu 4 Bilanz. Zwischenzeitlich gab es sogar acht Siege in Folge.

Die NFC East konnte man in diesem Jahr mit einem einzigen Wort beschreiben: einseitig. Washington, die Cowboys und die Giants holt nur jeweils sechs Siege. Das reichte natürlich nicht für die Playoffs. Philadelphia hatte leichtes Spiel und konnte 13 Mal gewinnen. Und hierzu muss gesagt werden, dass sie in Woche 16 und 17 schon einen Gang rausgenommen hatten, es dann noch Niederlagen gegen St Louis und Cincinnati gab.

Deutlich spannender war die NFC North. Chicago konnte fünf Spiele gewinnen. Detroit 6. Minnesota sicherte sich mit 8 Siegen einen Platz in den Playoffs. Und das obwohl die Vikings 4 der letzten fünf Spiele verloren. Green Bay sicherte sich den Sieg in der Division. Dabei hatten die Packers einen Start zum vergessen. Nach einem Sieg in Woche eins in Carolina folgten gleich vier Niederlagen in Folge. Dann aber fing sich das Team aus Wisconsin und verlor nur noch zwei weitere Spiele.

Die NFC South war nicht besonders spannend. Tampa Bay brachte es lediglich auf fünf Siege, Carolina auf sieben. New Orleans tat sich lange Zeit schwer, setzte dann noch mal zur Aufholjagd an und gewann die letzten vier Spiele in Serie. Damit hatten sie wie Minnesota eine Bilanz von 8-8. Doch die Vikings hatten das direkte Duell in Woche 6 gewonnen und so war Minnesota in den Playoffs und New Orleans eben nicht. Atlanta konnte sich die Division mit 11 erfolgen sichern. Als es zum Schluss und nicht mehr so viel ging, handelten sie sich noch Niederlagen gegen New Orleans und Seattle ein.

In der NFC West gab es eine der schlechtesten Spielzeiten in der Geschichte der San Francisco 49ers. Nur zwei Spiele konnte die stolze Franchise gewinnen. Interessanterweise waren beide Siege gegen den gleichen Gegner, nämlich Arizona, beide Siege mit dem gleichen Ergebnis, nämlich 31: 28 und beide Siege nach Overtime. Für Arizona selbst waren diese Niederlagen doppelt bitter, denn sie brachten es insgesamt auf sechs Siege und hätten mit acht Siegen eine Chance auf die Playoffs gehabt. St Louis sicherte sich mit acht Erfolgen einen Platz in der Postseason. Keine Zeit hatten sie sogar gute Chancen auf den Sieg in der Division, doch eine schlechte Serie mit vier Niederlagen aus fünf Spielen zwischen Woche 11 und 15 machte alles kaputt. Seattle konnte die Division gewinnen, war mit neun gewonnenen Spielen aber auch weit weg davon überragend zu sein. Zwischenzeitlich hatten sie eine Serie zwischen Woche fünf und sieben mit drei Niederlagen in Serie. Man kann wohl sagen, dass die NFC West in diesem Jahr die mit Abstand schlechteste Division war.

In der AFC Wildcardround konnte sich Indianapolis einen deutlichen Sieg über Denver sichern 49:24. Die New York Jets besiegten etwas überraschend San Diego 20:17 nach Overtime.
In der NFC Wildcardround konnte sich St Louis knapp gegen Seattle behaupten. 27:20 für die Rams. Minnesota gelangen ein extrem wichtiger Prestige Sieg über den verhassten Rivalen aus Green Bay. Das auch noch in Lambeau Field. 31:17 für die Männer aus Minneapolis.

In der AFC Divisionalround setzte sich New England gegen Indianapolis mit 20:3 durch. Pittsburgh brauchte die Overtime für einen 20:17 Sieg über die New York Jets.

In der NFC Divisionalround machte Atlanta aus St Louis Kleinholz und siegte 47:17. Philadelphia konnte sich gegen Minnesota 27:14 behaupten.

Im AFC Championship Game kam es zum Traumduell zwischen New England und Pittsburgh. Wenn man die Bilanzen der beiden Teams zusammen nimmt in dieser Saison standen sie 29-3. Der Sieg ging dann an die Patriots mit einem 41:27.

Im NFC Championship Game setzte sich Philadelphia mit 27:10 gegen die Atlanta Falcons durch.

Passende Fanartikel

New England Patriots und Philadelphia Eagles spielten im Super Bowl XXXIX

Im Super Bowl XXXIX (39) trafen also die New England Patriots auf die Philadelphia Eagles. Gespielt wurde am 6. Februar 2005 im Alltel Stadium in Jacksonville. Vor 78.125 Zuschauern waren die Patriots um 7 Punkte Favorit.

Die Nationalhymne sang diesmal nicht irgendein Star sondern sie wurde kombiniert von den Chören der Military Academy, US Naval Academy, US Air Force Academy, US Coast Guard Academy und US Army vorgetragen. Ich glaube, man weiß ja in welcher Zeit das war, Stichwort Krieg, da wollte man denke ich einfach ein Zeichen setzen.

Interessant fand ich auch, was Sie beim Coin Toss gemacht haben. Denn dieser war von jungen Spielern aus Jacksonville und New Orleans vorgenommen worden. Tyler Callahan, Tyler Deal, Lawrence McCauley, Jacob Santana und Tomaris Jackson.

In der Halbzeit trat Paul McCarthy auf. Ein Werbespot kostete 2,3 Millionen Dollar.

Im ersten Quarter gab es keine Punkte.

Im zweiten konnte zunächst Philadelphia in Führung gehen L.J. Smith konnte einen Pass über 6 Yards von Donovan McNabb fangen und brachte sein Team mit einem Touchdown 7:0 in Führung.

Die Patriots konnten aber noch vor der Halbzeit ausgleichen. David Givens fing einen Pass von Tom Brady über vier Yards zum Touchdown 7:7 Das war der Halbzeitstand.

Nach der Pause bediente Tom Brady Mike Vrabel für zwei Yards zum Touchdown. 14:7 Patriots.

Aber dieses Mal konnte Philadelphia den schnellen Ausgleich schaffen. Donovan McNabb für 10 Yards auf Brian Westbrook Touchdown Philadelphia. 14:14.

Im letzten Quarter holte sich New England die Führung wieder zurück. Corey Dillon lief für zwei Yards in die Endzone. Touchdown 21:14.

Adam Vinatieri war dann mit einem Field Goal aus 22 Yards erfolgreich für die Patriots. 24:14.

Philadelphia gab noch nicht auf und Donovan McNabb konnte für 30 Yards Greg Lewis für einen Touchdown bedienen, damit verkürzte Philadelphia auf 24:21.

Doch mehr gelang dem Team aus der Stadt der brüderlichen Liebe nicht mehr. New England war zum dritten Mal in den letzten vier Jahren Super Bowl Champion.

Super Bowl MVP wurde WR Deion Branch von den New England Patriots. Peyton Manning wurde MVP der regulären Saison und Marty Schottenheimer sicherte sich den Coach of the Year Award. Er war damals für die San Diego Chargers tätig.

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