Hat sich der Umzug nach Las Vegas für die Raiders ausgezahlt?

Las Vegas Raiders
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In den 70ern und den frühen 80ern gehörten die Raiders zu den besten Teams der NFL. Während dieser Zeit wurden sie unter anderem vom legendären John Madden und von Tom Flores gecoacht. Sie schafften es zwölfmal in die Playoffs und gewannen dreimal den Super Bowl. Sowohl in ihrer Gründungsstadt Oakland als auch in ihrer späteren Heimat Los Angeles feierten sie zahlreiche Erfolge. Doch mit dem Umzug zurück nach Oakland begann 1995 der Niedergang des Clubs. Die Division Championships gewann das Team zum letzten Mal 2002, und von 2003 bis 2015 schafften die Raiders es kein einziges Mal in die Playoffs. Als das Team 2020 nach Las Vegas umzog, erhofften sich viele Fans Aufwind. Haben sich diese Hoffnungen bewahrheitet?

Gründe für den Wegzug aus Oakland

Der Wegzug aus Oakland kam keinesfalls überraschend. Der Eigentümer der Raiders war schon seit langem unzufrieden mit dem dortigen Stadion. Er spielte zwar auch mit der Idee, das dortige Stadion zu renovieren – möglichst auch auf Kosten der Gemeinde. Allerdings verhandelte er ab 2011 auch mit der 49ers-Heimat San Francisco sowie den Städten Los Angeles und San Antonio über einen Umzug. Das Problem gewann an Dringlichkeit, als Oakland 2018 die Geduld mit dem Team verlor und die Raiders sowie die NFL verklagte. Die Stadt machte geltend, dass sie hunderte von Millionen Dollar investiert hatte, in der Annahme, die Raiders würden im Gegenzug in Oakland verbleiben.

Las Vegas nutzt die Gelegenheit

Las Vegas nutzte die Streitigkeiten zwischen den Raiders und ihrer Heimat, um ein attraktives Angebot zu unterbreiten. Die Stadt bezuschusste den Umzug der Raiders und den Bau des Stadions mit insgesamt rund 750 Millionen Dollar an Steuergeldern – deutlich mehr, als die Gemeine Oakland zu zahlen bereit war. Diese Investition soll das Prestige der Stadt steigern und wieder mehr Gäste in die Casino-Hotels der Stadt locken. Las Vegas sucht derzeit verstärkt nach Attraktionen, die das Casino-Geschäft ergänzen. Denn in den letzten Jahren hat die Stadt viele Gäste an das Glücksspiel im Internet verloren, das unter anderem mit einer größeren Spielauswahl und umfangreichen Willkommenspaketen Kunden abwirbt.

2021: Die erfolgreichste Saison seit langem

Tatsächlich ging es nach dem Umzug zunächst aufwärts für die Raiders. In der Saison 2020 schafften die umbenannten Las Vegas Raiders zum ersten Mal seit 2016 auf den zweiten Platz der AFC West Conference. 2021 war dann die erfolgreichste Saison seit langem: Zum zweiten Mal seit 2002 spielten die Raiders eine Winning Season. Außerdem schafften sie es zum ersten Mal seit 2016 über einen Wildcard-Platz in die Playoffs. Dort scheiterten sie allerdings 19:26 gegen die Cincinnati Bengals, die später im Super Bowl gegen die Los Angeles Rams verlieren sollten.

2022: Neue Rückschläge für die Raiders

Die Saison 2022 hat hingegen mit einigen herben Rückschlägen für die Raiders gewonnen. Unter einem Head Coach und einem neuen General Manager starteten die Raiders so schlecht in die Saison wie zuletzt 2018. Zum Stand vom 20. November haben sie sieben von zehn Spielen verloren. Aktuell sieht es also nicht danach aus, dass der Umzug nach Las Vegas den Raiders Aufwind verschafft hat. Das könnte sich allerdings noch ändern. Denn durch höhere Einnahmen aus Ticketverkäufen und Fernsehrechten könnten sie zukünftig mehr Geld für die Verpflichtung von Top-Spielern zur Verfügung haben.