Beitragsautor: Jörg Kochs
NFL History 1978
Wir befinden uns im Jahr 1978. Es ist ein Jahr mit drei Päpsten. Paul IV stirbt nach 15 Jahren im Amt, Johannes Paul, der 1. nach nur 33 Tagen und dann übernimmt Karol Wojtyla. Der Pole wird später besser bekannt unter dem Namen Johannes Paul II und wird für 27 Jahre Oberhaupt der katholischen Kirche. Die Fußball WM wird in Argentinien ausgetragen, was aufgrund der dortigen Militärdiktatur erstmals für Diskussionen bezüglich des Austragungsortes sorgte.
Und natürlich wurde auch Football gespielt. In dieser Saison gab es nicht mehr 14 Spiele für jedes Team, sondern 16. Und auch der Playoff Modus ändert sich ein wenig, ab sofort gab es insgesamt zehn Playoff Teams. Fünf aus der AFC und 5 aus der NFC. Das war quasi die Geburtsstunde der Wildcard Round. Der Draft fand vom 2 bis 3 Mai im Roosevelt Hotel in New York City statt. Eigentlich hätten die Tampa Bay Buccaneers das Recht auf den ersten Pick gehabt, doch sie gaben dieses Recht an die Houston Oilers ab. Die Texaner holten sich Running Back Earl Campbell. Er war durchaus ein guter Griff, brachte es viermal in den Pro Bowl, war dreimal Offensive Player of the Year. Campbell spielte neben Houston auch noch für die New Orleans Saints.
Um das Passing Game zu vereinfachen, durften Verteidiger nur noch bis 5 Yards nach der Line of Scrimmage Kontakt zum Receiver haben, wenn der Ball in der Luft war.
Intentional Grounding wurde nur noch mit 10 Yards Strafe und Verlust eines Versuches bestraft und nicht mehr mit 15 und Verlust eines Downs.
Durch die 16 Spiele, die die Teams mittlerweile hatten, trafen sie nun auch auf eine Division aus der anderen Conference, die Interconference Games waren geboren. So trafen die Teams der AFC East auf die aus der NFC East, die aus der AFC Central auf die aus der NFC West und die aus der AFC West auf die aus der NFC Central.
In der AFC East gab es nach wie vor fünf Teams, nämlich die vier Teams, die auch heute in dieser Division sind, sowie die Baltimore Colts. Die Patriots und die Dolphins lieferten sich ein Kopf an Kopf rennen um den Sieg in der Division. Obwohl Miami das direkte Duell am letzten Spieltag gewinnen konnte, holten die Patriots die Division. Aber auch das Team aus Florida kam in die Playoffs.
In der AFC Central waren die Pittsburgh Steelers, die Houston Oilers, die Cleveland Browns und die Cincinnati Bengals. Die Steelers dominierten die Division und verloren nur zwei Spiele. Mit einer 10 – 6 Bilanz kamen auch die Oilers in die Playoffs.
Richtig eng war es in der AFC West. In dieser Division waren die Denver Broncos, die Oakland Raiders, die Seattle Seahawks, die San Diego Chargers und die Kansas City Chiefs. KC spielte eine schwache Saison und konnte nur vier Siege holen. Die anderen vier Teams waren aber eng beieinander. Am Ende setzte sich Denver mit 10 Siegen und 6 Niederlagen knapp durch. Die Raiders vergaben ihre Chancen durch drei Niederlagen in der Saison Endphase. Seattle hätte eine Chance gehabt, wenn sie am vorletzten Spieltag nicht gegen San Diego verloren hätten. Und die Chargers standen bei 2 und 6, kämpften sich dann aber noch mal ran, doch eine Niederlage in Kansas City ein paar Wochen vor Saisonende war dann zu viel.
Die NFC East bestand aus den vier Teams aus denen sie auch heute besteht, sowie den St Louis Cardinals. Die Cowboys setzten sich locker mit 12 Siegen durch. Aber auch Erzrivale Philadelphia schaffte es mit 9 und 7 in die Playoffs.
In der NFC Central reichte Minnesota eine mittelmäßige Bilanz von 8Siegen ,7 Niederlagen und einem Unentschieden zum Sieg. Die Packers hatten zwar die gleiche Bilanz, hatten aber in den direkten Duellen das Nachsehen. Kurios dabei war, dass beide Teams die letzten beiden Spiele verloren.
In der NFC West waren die Los Angeles Rams, die Atlanta Falcons, die New Orleans Saints und die San Francisco 49ers. San Francisco spielte eine katastrophale Saison und konnte nur zwei Siege holen. 219 Punkte waren ein ganz schlechter Wert und 63 Turnover waren NFL Negativ-Rekord. Die Goldhelme hatten die Idee gehabt, O.J. Simpson zu holen, das kostete auch noch den Firstoverall an Buffalo. Die Division holten sich die Rams mit 12 und 4. Auch Atlanta kam mit einer Bilanz von 9 und 7 in die Playoffs.
In der Wildcard Round trafen jeweils die beiden Teams aufeinander, die ihre Division nicht gewonnen hatten. In der AFC bedeutete dass, das Duell zwischen den Miami Dolphins und den Houston Oilers. Die Texaner siegten in Miami 17:9.
In der NFC konnte sich Atlanta knapp gegen Philadelphia mit 14:13 durchsetzen.
In der Divisionalround gewann Houston überraschend deutlich in New England mit 31:14. Die Steelers nahmen Denver mit 33: 10 auseinander.
In der NFC besiegten die Cowboys die Falcons 27:20. Und die Rams holten einen deutlichen Sieg über Minnesota mit 34: 10.
Im AFC Championship Game machten die Pittsburgh Steelers kurzen Prozess mit den Houston Oilers und schlugen sie 34:5.
In der NFC gewannen die Cowboys 28:0 bei den Rams.
Und so kam es im Super Bowl XIII (13) zur Neuauflage von Super Bowl X (10). Die Dallas Cowboys und die Pittsburgh Steelers trafen im Miami Orange Bowl aufeinander. Gespielt wurde am 21 Januar 1979. Die Nationalhymne wurde gesungen von The Colgate Thirteen. 79.484 Zuschauer sahen zu. Die Steelers waren um 3,5 Punkte Favorit. In der Halbzeit tratt Bob Jani auf. Ein Werbespot während des Spiels kostete 185 000 $.
Die Steelers erwischten den besseren Start. Terry Bradshaw bediente John Stallworth mit einem Pass über 28 Yards zum Touchdown. 7:0 Steelers. Stallworth sollte insgesamt vier Mal den Superbowl gewinnen, 1984 war er Comeback Player of the Year, zudem schaffte er es ins All Time Team der Pittsburgh Steelers.
Die Cowboys waren unbeeindruckt und konnten noch im ersten Quarter ausgleichen. Tony Hill wurde von Roger Staubach mit einem Pass über 39 Yards versorgt und sorgte für den Touchdown zum 7:7. Hill gewann mit den Cowboys einmal den Super Bowl und wurde ins Team zum 50-jährigen Jubiläum der Cowboys gewählt.
Im zweiten Quarter gingen die Texaner sogar in Führung. Mike Hegman konnte für einen Fumble sorgen und trug diesen für 37 Yards zurück. Touchdown für die Cowboys und somit stand es 7:14.
Doch dieses Mal fanden die Steelers eine schnelle Antwort. Terry Bradshaw fand für 75 Yards erneut John Stallworth, 14: 14.
Und es gelang den Steelers sogar mit einer Führung in die Pause zu gehen. Terry Bradshaw warf seinen dritten Touchdown Pass, dieses Mal über 7 Yards und zwar in die Arme von Rocky Bleier. 21:14 Pittsburgh. Bleier spielte ausschließlich für die Pittsburgh Steelers und steht in deren All Time Team.
Damit ging es in die Halbzeit. Das dritte Quarter brachte lediglich ein Field Goal für die Cowboys. Rafael Septien brachte sein Team auf 21: 17 heran. Er traf aus 27 Yards.
Das letzte Quarter brachte zunächst einen 22 Yards Touchdown lauf von Franco Harris für die Steelers. Damit stand es 28: 17 für das Team aus Pennsylvania. Als Lynn Swann einen Pass über 18 Yards von Terry Bradshaw fangen konnte, stand es 35:17. Es sah so aus, als wären die Steelers auf der sicheren Seite.
Doch die Cowboys steckten noch nicht auf. Roger Staubach fand für 7 Yards Billy Joe DuPree. Touchdown für die Texaner und nur noch 35: 24. Tatsächlich kam Dallas sogar noch näher ran, Butch Johnson konnte einen Pass über vier Yards zum nächsten Touchdown fangen und verkürzte auf 35:31. Einen Augenblick lang musste Pittsburgh noch zittern, doch der Onside Kick der Cowboys funktionierte nicht. Somit waren die Steeler Superbowl Champion. Terry Bradshaw wurde Superbowl MVP. Er wurde auch MVP der regulären Saison.
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