Beitragsautor: Jörg Kochs

NFL History 1976

Cliff Branch (21) gratuliert Fred Biletnikoff (25) zum Super Bowl XI MVP
Cliff Branch (21) gratuliert Fred Biletnikoff (25) zum Super Bowl XI MVP
Foto: imago

NFL History, wir befinden uns im Jahr 1976

Uli Hoeneß verschießt EM-Finale den entscheidenden Elfmeter gegen die Tschechoslowakei, der Chinesische Diktator Mao Zedong stirbt und Jimmy Carter wird US-Präsident. Aber natürlich wurde auch Football gespielt. Es war die 57. Saison und es gab zwei neue Gesichter. Die Seattle Seahawks und die Tampa Bay Buccaneers betraten die Liga. Somit befanden sich nun 28 Teams in der Liga.

Der Draft fand am 8 und 9 April im New Yorker Roosevelt Hotel statt. Die Buccaneers durften sich als erstes jemanden aussuchen und entschieden sich für DE Lee Roy Selmon. Selmon war keine schlechte Wahl, er brachte es sechs Mal in den Pro Bowl, stand im NFL Team der 80er Jahre und zum 100-jährigen Jubiläum und war 1979 DPOY. Seine gesamte Karriere bis 1984 verbrachte er in Tampa Bay. 2011 starb Selmon nach einem Schlaganfall.

In der AFC East spielten weiterhin die vier Teams, die diese Division auch heute bilden sowie die Baltimore Colts. Das Team aus Maryland und die Patriots lieferten sich einen engen Kampf um Platz 1. Obwohl es den Patriots gelang, die letzten sechs Spiele allesamt zu gewinnen, ging Platz 1 an die Colts. Beide Teams kamen mit einer Bilanz von 10 und 4 in die Playoffs.

Die AFC Central bestand noch immer aus den Pittsburgh Steelers, den Cincinnati Bengals, den Cleveland Browns und den Houston Oilers. Die Steelers, Cincinnati und Cleveland lieferten sich einen Dreikampf. Vor dem letzten Spieltag standen alle drei Teams bei 9 und 4, Cleveland vermasselte die Playoffs aber mit einer Niederlage in Kansas City. Cincinnati hatte lange vorne gelegen, aber durch Niederlagen gegen Pittsburgh und am vorletzten Spieltag in Oakland den ersten Platz vergeigt. Die Steelers waren schwach gestartet und hatten vier der ersten fünf Spiele verloren, dann aber eine beeindruckende Serie mit neun Siegen in Folge hingelegt. Das reichte für den Sieg in der Division.

Die AFC West bestand aus den Oakland Raiders, den Denver Broncos, den San Diego Chargers, den Kansas City Chiefs und den Tampa Bay Buccaneers. Die Neulinge aus Florida verloren gleich mal alle 14 Spiele. Erst im dritten Spiel gegen Buffalo konnten überhaupt Punkte erzielt werden, ansonsten setzte es zumeist deutliche Packungen. Der Sieg in der Division ging deutlich an die Raiders, nur ein Spiel wurde verloren, in Woche 4 bei den Patriots.

In der NFC East spielt neben den vier Teams, die diese Division heute bilden auch die St Louis Cardinals. Die Cardinals, die Redskins und die Cowboys kämpften um den Sieg. Die Cowboys machten den Sieg in der Division mit einem Auswärtssieg in Philadelphia am letzten Spieltag klar, Washington rettete Platz 2 mit einem Sieg über die Cowboys am letzten Spieltag und St. Louis reichte eine Bilanz von 10-4 nicht für die Playoffs.

Die NFC Central bestanden nach wie vor aus den vier Teams, die sie auch heute bilden und die Minnesota Vikings hatten leichtes Spiel. Mit einer Bilanz von 11 Siegen, zwei Niederlagen und einem Unentschieden kam das Team aus Minneapolis locker in die Playoffs.

In der NFC West spielten die Los Angeles Rams, die San Francisco 49ers, die New Orleans Saints, die Atlanta Falcons und die Seattle Seahawks. Seattle stellte sich etwas besser an als der andere Neuling aus Tampa Bay und konnte immerhin zwei Spiele gewinnen. Eben das in Tampa Bay und zu Hause gegen Atlanta. San Francisco sah lange gut aus, hatte eine Bilanz von 6 und 1, dann aber eine Serie mit vier Niederlagen in Folge und eine Niederlage in San Diego am vorletzten Spieltag kostete endgültig die Playoffs. So ging der Sieg an die Rams mit einer Bilanz von zehn Siegen, drei Niederlagen und einem Unentschieden.

In den Playoffs warf Pittsburgh Baltimore deutlich mit 40 zu 14 raus. Die Raiders setzten sich knapp mit 24 zu 21 gegen die Patriots durch.

In der NFC konnten die Rams die Cowboys ebenfalls knapp mit 14 zu 12 besiegen. Die Vikings holten einen deutlichen 35 zu 20 Sieg über die Redskins.

Im AFC Championship Game stoppten die Raiders die starke Serie der Steelers und besiegten sie mit 24 zu 7.

Im NFC Championship Game konnten sich die Vikings mit 24 zu 13 gegen die Rams durchsetzen.

Der Super Bowl XI (11) fand am 9.Januar 1977 im Rose Bowl Stadium in Pasadena statt. 1994 sollte hier später das Fußball WM-Finale zwischen Brasilien und Italien steigen. Die Raiders waren vor 103.438 Zuschauern leichter Favorit und die Buchmacher hatten sie um vier Punkte vorne. Ungewöhnlich für amerikanische Sportveranstaltungen: Es wurde nicht direkt die Nationalhymne gesungen. Vikki Carr sang stattdessen America the beautiful. Allerdings ist so etwas auch schon mal bei der ein oder anderen WrestleMania passiert. Ein Werbespot während des Spiels kostet so 125 000 $.

Das erste Quarter endete ohne Punkte. Im Zweiten gingen die Raiders durch ein Field Goal aus 24 Yards von Errol Mann mit 3:0 in Führung.

Dave Casper konnte dann einen Pass über ein Yard von Quarterback Ken Stabler fangen und damit auf 10:0 für die Raiders stellen. Ebenfalls noch im zweiten Quarter gelang den Raiders noch ein Touchdown, Pete Banaszak lief für ein Yard in die Endzone. Allerdings misslang den Raiders dieses Mal der Extrapunkt. 16:0, so stand es auch zur Halbzeit.

Und die Raiders bauten ihre Führung nach der Pause weiter aus, es folgte ein weiteres Field Goal von Errol Mann aus 40 Yards zum 19:0. Kurzeitig kamen die Vikings noch mal ein bisschen auf, Sammy White konnte einen Pass über 8 Yards von Fran Tarkenton zum Touchdown fangen, die Vikings verkürzten auf 19:7, doch die Raiders waren unbeeindruckt. Pete Banaszak lief für zwei Yards in die Endzone und stellte im vierten Quarter per Touchdown auf 26:7.

Nach einer Interception der Vikings lief Willie Brown den Ball für 75 Yards zurück in die Endzone und sorgte mit dem 32:7 für die Raiders für die endgültige Entscheidung.

Ein bisschen Ergebnis Korrektur gelang den Vikings allerdings noch, Stu Voigt fing einen Pass von Bob Lee über 13 Yards zum Touchdown und verkürzte auf 32 zu 14 aus Sicht der Vikings. Das war allerdings dann auch der Endstand.

Super Bowl MVP wurde Fred Biletnikoff, ein Wide Receiver der Raiders. Er war schon 1967 mit den Raiders AFL Champion geworden.

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Tags: 1976, NFL History, Seasons

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