Beitragsautor: Jörg Kochs

NFL History 1970

Chuck Howley (54) Dallas Cowboys Super Bowl MVP 1971
Chuck Howley (54) Dallas Cowboys Super Bowl MVP 1971
Foto: imago

Heute schauen wir mal wieder auf eine ehemalige NFL-Saison zurück, heute sind wir in einem der wichtigsten Jahre für die NFL.

Wir befinden uns im Jahr 1970. Es ist für die NFL ein sehr wichtiges Jahr, denn in diesem Jahr wird der Zusammenschluss zwischen NFL und AFL finalisiert. Die AFL-Teams schließen sich der NFL an. Dadurch spielt plötzlich 26 Teams in der NFL.

Wir haben nun die Einteilung zwischen AFC und NFC. Beide haben jeweils drei Divisionen namens East, Central und West. Die beiden East Divisionen beherbergen jeweils fünf Teams, die West und die Central jeweils 4.

Bevor die Saison aber so richtig losgeht, findet am 27 und 28 Januar im Belmont Plaza Hotel in New York der Draft statt. Und die Pittsburgh Steelers holen sich einen ganz großen Namen an Nummer 1. Von der Louisiana Tech University kommt niemand geringerer als Quarterback Terry Bradshaw. Der damals 21-jährige wird zu einem der größten Stars der NFL. Viermal wird er den Superbowl gewinnen, dreimal kommt er in den Pro Bowl, steht im NFL Team der 70er Jahre und ist 1978 MVP.

In der AFC East spielen die Boston Patriots, die Buffalo Bills, die New York Jets und die Baltimore Colts. Baltimore und Miami liefern sich einen spannenden Kampf um den Sieg in der Division am Ende setzt sich das Team aus Maryland knapp durch. Aber Miami darf auch in die Playoffs.

In der AFC Central spielen die Cincinnati Bengals, die Cleveland Browns, die Pittsburgh Steelers und die Houston Oilers. Nach Woche 7 steht Cincinnati bei 1 und 6. Doch dann starten Sie eine massive Siegesserie und kommen noch auf 8 und 6 und gewinnen tatsächlich noch die Division vor den Browns. Die Browns hatten trotzdem auch etwas Besonderes, denn sie durften als erstes Team am 21 September 1970 ein Monday Night Game gewinnen. Dort schlugen die Browns in New York Jets mit 31 zu 21.

Die AFC West war genauso besetzt, wie sie das heute ist, nur mit dem Unterschied, dass es da noch die Oakland Raiders und die San Diego Chargers waren. Die Raiders setzten sich knapp in der Division durch vor den Kansas City Chiefs. Der damalige Titelverteidiger aus Kansas City lag lange am Platz 1, verlor dann aber die letzten beiden Spiele bei den Raiders und den Chargers.

Die NFC East war so besetzt wie wir das heute kennen, mit der Ausnahme, dass damals noch die St Louis Cardinals mit in der Division waren. Lange waren die Cowboys und die Giants gleich auf, doch am letzten Spieltag verloren die Giants gegen die Rams und so ging der Sieg in der Division an die Cowboys.

Die NFC Central bestand aus den vier Teams, die heute die NFC North bilden. Die Minnesota Vikings dominierten die Division nach Belieben und verloren nur zwei der 14 Spiele. Aber, die Detroit Lions schafften es mit 10 Siegen ebenfalls in die Playoffs.

Die NFC West bestand aus dem San Francisco 49ers, den Los Angeles Rams, den Atlanta Falcons und den New Orleans Saints. Die 49ers konnten die Division für sich entscheiden, weil es ihnen gelang, die letzten drei Spiele zu gewinnen während die Rams am vorletzten Spieltag gegen Detroit patzten.

Die Playoffs bestanden aus drei Runden. Sie waren quasi wie ein Viertelfinale, Halbfinale, Finale aufgebaut. Die erste Runde war die Divisionalround. Die als Wildcard Team in die Playoffs gekommenen Dolphins unterlagen den Raiders mit 14 zu 21. Die Baltimore Colts macht einen kurzen Prozess mit Cincinnati und siegten 17 zu 0.

In der NFC gewannen die Cowboys mit dem merkwürdigen Ergebnis von 5 zu 0 gegen die Detroit Lions. San Francisco besiegte Minnesota mit 17 zu 14.

Das AFC Championship Game ging mit 27 zu 17 an Baltimore im Duell mit Oakland.

Den Titel in der NFC sicherten sich die Cowboys durch einen 17 zu 10 Erfolg über San Francisco.

So hieß der Super Bowl Dallas Cowboys gegen Baltimore Colts.

Der Super Bowl fand am 17 Januar 1971 in Miami im Orange Bowl statt. Es war die fünfte Ausgabe des Super Bowls und es sollte eine Besonderheit geben. 79.204 Zuschauer wollten sehen, wer sich den Titel sichert. Nationalhymne spielte der Trompeter Tommy Loy und in der Halbzeitshow trat Southeast Missouri College auf. Auch Anita Bryant hatte einen Auftritt. Baltimore war um 2,5 Punkte Favorit.

Im ersten Quarter gab es ein Field Goal für die Cowboys durch Mike Clark aus 14 Yards. 3:0 Cowboys.

Im zweiten Quarter gelang lag ein weiteres Field Goal, dieses Mal 30 Yards. 6:0. Doch das Team aus Maryland steckte nicht auf, Johnny Unitas fand für 75 Yards John Mackey zum Touchdown. Jedoch war das nur der Ausgleich, weil der Extrapunkt nicht funktionierte. 6:6.

Noch in der ersten Halbzeit gegen die Cowboys wieder in Führung, Craig Morton bediente mit einem Zuspiel über 7 Yards Duane Thomas zum Touchdown und damit zum 13 zu 6..

Damit ging es in die Halbzeit und auch im dritten Quarter änderte sich der Spielstand nicht.

Im letzten Quarter gelang Baltimore zunächst der Ausgleich. Tom Nowatzke lief zwei Yards in die Endzone zum 13 zu 13. Die Entscheidung fiel dann 5 Sekunden vor Schluss, als Jim O’Brien für Baltimore das entscheidende Field Goal erzielen konnte. Er traf aus 32 Yards zum Sieg. 16:13 Baltimore.

Und ich hatte euch ja etwas Besonderes versprochen, Super Bowl 5 hatte etwas, was kein Superbowl davor und bis jetzt kein Super Bowl danach, auch nicht Super Bowl 58, hatten. Denn der MVP des Spiels wurde Chuck Howley. Das Besondere daran ist, der Linebacker der Cowboys ist bis heute der einzige Spieler eines Verlierer Teams, der auf diese Art ausgezeichnet wurde. Wirklich gefreut darüber dürfte sich Howley nicht haben, aber er sollte noch sein Happy End bekommen. Doch davon erzählen wir euch ein anderes Mal.

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