Beitragsautor: Jörg Kochs

NFL History 1974

Ed Too Tall Jones (72) und Keith Fahnhorst (71)
Ed Too Tall Jones (72) und Keith Fahnhorst (71)
Foto; imago

Bevor es ins Wochenende geht, haben wir wie immer freitags noch eine Folge unserer Serie NFL History für euch. Heute befinden wir uns im Jahr 1974. Helmut Schmidt wird Bundeskanzler, nachdem Willy Brandt zurücktreten musste. Die Bundesrepublik Deutschland gewinnt bei der Fußball-WM im eigenen Land den WM-Titel, blamiert sich aber in der Vorrunde mit einer 0 zu 1 Niederlage ausgerechnet gegen die DDR. Die Welt leidet an der Ölkrise und Richard Nixon muss aufgrund der Watergate Affäre als amerikanischer Präsident zurücktreten.

Und natürlich wurde auch Football gespielt. Es war die 55 Saison und der Draft fand am 29 und 30 Januar im Americana Hotel in New York City statt. Die Cowboys durften als erstes einen Spieler aussuchen und entschieden sich für DE Ed Jones. Jones, was durchaus ein guter Griff, von 1981 bis 1983 schaffte er es jedes Jahr in den Pro Bowl und er sollte auch einen Super Bowl mit den Cowboys gewinnen. Zunächst spielte er von 1974 bis 1978 für die Cowboys, dann unterbrach Jones seine Karriere in der NFL für ein Jahr, um zu versuchen ein professioneller Boxer zu werden, doch schon 1980 kehrte er zu Americas Team zurück. Dort blieb Jones, der den Spitznamen „Too Tall“ trug bis einschließlich 1989. Für die Wrestling Fans unter euch, er war bei WrestleMania 2 als Gastringrichter eingesetzt wurden und leitete eine 20 Mann Battle Royal. Auch im Fernsehen hatte er seine Auftritte, er trat in einer Folge der dritten Staffel von „Married with Children“ auf, die Serie ist in Deutschland unter dem Namen „Eine schrecklich nette Familie“ bekannt.

Bei den Regeln änderte sich etwas bei der Verlängerung, ab sofort wurde eine Verlängerung über 15 Minuten gespielt, sollte es danach immer noch unentschieden stehen, wurde es als unentschieden gewertet. Für Vergehen wie Offensive Holding oder Illegal Use of Hands gab es nicht mehr 15 sondern nur noch 10 Yardsstrafe, dies wurde allerdings in der NFL Saison 2023 wieder geändert.

In der AFC East spielt nach wie vor dieselben vier Teams, die diese Division auch heute bilden, mit dem Unterschied, dass damals auch noch die Baltimore Colts dabei waren. Miami gewann die Division erneut, diesmal erlaubten sich die Dolphins aber immerhin drei Niederlagen. Und es war durchaus spannend, denn Buffalo war lange dran, verlor aber die letzten beiden Spiele. Aber auch das Team von der kanadischen Grenze qualifizierte sich für die Playoffs.

Die AFC Central bestand aus den Pittsburgh Steelers, Houston Oilers, Cincinnati Bengals und Cleveland Browns. Pittsburgh hatte in dieser Division leichtes Spiel und setzte sich mit 10 Siegen durch.

In der AFC West dominierten die Oakland Raiders nach Belieben, sie konnten 12 Spiele gewinnen. Denver, Kansas City und die San Diego Chargers spielten keine Rolle.

In der NFC East sind die vier Teams, die heutzutage die NFC ist bilden und die St Louis Cardinals. Und es war tatsächlich St Louis, dass sich die Division sichern konnte. Dabei lieferte es sich einen engen Zweikampf mit den Washington Redskins ,da es aber beide Spiele gewinnen konnte, hatte St Louis die Nase vorn. Beide Teams waren auf jeweils zehn Siege und vier Niederlagen gekommen. Aber auch die Redskins qualifizierten sich für die Postseason.

In der NFC Central waren damals die vier Teams, die heute die NFC North bilden. Die Minnesota Vikings setzten sich sicher mit 10 Siegen durch.

In der NFC West befanden sich die Los Angeles Rams, San Francisco 49ers, New Orleans Saints und die Atlanta Falcons. Die Division war in diesem Jahr recht langweilig, die Rams setzten sich locker mit 10 Siegen durch, San Francisco als zweiter hatte gerade einmal sechs Siege.

Die Playoffs fanden immer noch unter dem Modus Viertelfinale, Halbfinale, Finale statt.

In der Divisionalround besiegten die Steelers Buffalo deutlich mit 32 zu 14. Die Oakland Raiders schafften einen spannenden Sieg über die Miami Dolphins mit 28 zu 26. Damit waren die Dolphins nach zwei Jahren ihren Titel los, Don Shula sprach danach von der härtesten Niederlage, die er je bekommen hat. Die Raiders hatten das Spiel in den letzten Minuten gedreht.

Übrigens ist es bis heute keinem Team in der Superbowl-Ära gelungen, drei Titel in Folge zu gewinnen und das könnte ja eine Motivation für Kansas City sein.

Die Rams setzten sich mit 19 zu 10 gegen die Redskins durch.

Minnesota setzte sich deutlich mit 30 zu 14 gegen St Louis durch.

Das AFC Championship Game konnte Pittsburgh mit 24 zu 13 gegen die Raiders gewinnen.

Deutlich enger war es in der NFC, Minnesota gewann gegen die Rams mit 14 zu 10.

Somit standen sich im Super Bowl IX (9) am 12. Januar 1975 die Pittsburgh Steelers und die Minnesota Vikings gegenüber. Gespielt wurde im Tulane Stadium in New Orleans. Pittsburgh war um drei Punkte Favorit und in der Halbzeit gab es einen Tribute für Duke Ellington. Ein Jazzmusiker der 1974 verstorben war.

Das Spiel selber war jetzt nicht gerade ein Leckerbissen, im ersten Quarter gab es gar keine Punkte. Im zweiten Quarter machte Vikings Quarterback Fran Tarkenton ein Fehler, er fumbelte den Ball und wurde dann in der Endzone Dwight White getackled. Safety und damit zwei Punkte für Pittsburgh. Das 2:0 war auch der Halbzeitstand.

Im dritten Quarter gelang Franco Harris ein Lauf über 9 Yards zum Touchdown und damit zum 9:0 für Pittsburgh. Der RB wurde in seiner Karriere insgesamt vier Mal Super Bowl Champion, im Super Bowl 9 war er sogar der MVP. Neunmal schaffte er es in den Pro Bowl, zudem stand Harris im NFL Team der 70er Jahre.

Seine Nummer 32 wird bei den Steelers nicht mehr vergeben, er spielte fast seine komplette Karriere für das Team aus Pennsylvania, nur 1984 spielte er noch ein letztes Jahr für die Seahawks.

Im letzten Quarter wurde es dann aber noch einmal spannend. Terry Brown blockte einen Punt der Pittsburgh Steelers und sorgte so aus dem nichts für einen Touchdown für die Vikings. Allerdings bislang der Extrapunkt und somit stand es 9:6 für die Steelers. Die Entscheidung fiel dann etwas später, Larry Brown konnte einen Pass über vier Yards von Terry Bradshaw fangen und stellte somit auf 16:6 und damit den Sieg für die Pittsburgh Steelers.

Es war letztlich ein klar verdienter Sieg für die Pittsburgh Steelers, sie waren von zwei eher mäßigen Teams in diesem Super Bowl das Bessere.

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Tags: 1974, NFL History, Seasons

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