Beitragsautor: Jörg Kochs
NFL History 1972
Bevor wir euch ins Wochenende schicken, haben wir eine neue Folge unserer Serie NFL History. Und heute sind wir bei einer ganz besonderen Saison, wir sind im Jahr 1972. Deutschland wird in diesem Jahr zum ersten Mal Europameister, Richard Nixon gewann die Wahl zum amerikanischen Präsidenten und holte dabei alle Staaten mit Ausnahme von Massachusetts. Und im Football sollte es ein legendäres Team geben, dass etwas schaffte, was es nie wieder geben sollte bis zum heutigen Tage.
Wir kommen zur NFL Saison 1972. Die Saison begann mit einer spektakulären Geschichte. Dan Reeves, der Besitzer der Los Angeles Rams, war im April 1971 verstorben. Robert Irsay kaufte das Team auf, gab es aber direkt wieder an Carroll Rosenbloom ab. Rosenbloom war seinerseits Besitzer der Baltimore Colts und gab diese nun an Robert Irsay ab. Also quasi tauschten die beiden ihre Teams.
Am 1./2. Februar fand der Draft im Essex Hotel in New York City statt. Es war den Buffalo Bills vorbehalten, sich als erstes einen Spieler auszusuchen und sie entschieden sich für DE Walt Patulski. Patulski war nicht schlecht, schaffte immerhin 21,5 Sacks in seiner Karriere, für einen First Overall war es alles in allem aber zu wenig. 2008 landete auf Platz 27 einer von ESPN erstellten Liste mit den größten Draft Busts aller Zeiten.
In den Regeln hat es sich verändert, dass Unentschieden jetzt nicht mehr aus der Statistik genommen wurden, sondern als halber Sieg und halbe Niederlage gewertet wurden.
Die NFC West bestand aus den 49ers, den Falcons, den Rams und den Saints. Lange lieferten sich die 49ers und die Atlanta Falcons einen Zweikampf, am vorletzten Spieltag gewann San Francisco das direkte Duell und setzte sich so mit einer Bilanz von 8-5-1 durch.
Die NFC Central bestand aus den Teams, aus denen heutzutage die NFC North besteht. Die Packers konnten sich früh entscheidend absetzen und machten mit dem Sieg im direkten Duell mit den Detroit Lions am 12 Spieltag alles klar. Das Team aus Wisconsin hatte dann am Ende zehn Siege und vier Niederlagen.
Die NFC East bestand aus denselben Teams aus denen sie heute besteht, allerdings waren auch die St Louis Cardinals noch mit von der Partie. Washington führte lange vor den Cowboys, am vorletzten Spieltag kamen die Cowboys mit einem Sieg im direkten Duell wieder ran und tatsächlich patzten die Redskins auch am letzten Spieltag gegen Buffalo doch die Cowboys konnten es nicht nutzen, weil sie selbst ihrerseits gegen die Giants verloren, so gewannen die Redskins die NFC East mit 11-3. Allerdings waren die Cowboys als bestes Wildcard Team ebenfalls für die Playoffs qualifiziert.
Die AFC West beinhaltete die Teams, die es auch heute beinhaltet, allerdings reden wir hier noch von den Oakland Raiders und den San Diego Chargers. Und es waren die Raiders, die sich durchsetzen konnten. Nach einem holprigen Saisonstart gewannen die Raiders die letzten sechs Spiele in Serie und qualifizierten sich für die Playoffs. Die Chiefs dagegen verloren ihre Chancen durch einen schlechten Run gegen Mitte der Saison.
Die AFC Central bestand fast aus den Teams, die heutzutage die AFC North bilden, nur gab es damals noch keine Baltimore Ravens und dafür spielten die Houston Oilers in der Division. Die Texaner hatten übrigens ein Jahr zum Vergessen, nur ein einziger Sieg gelang ihnen. Die Steelers und die Browns lieferten sich einen Kopf an Kopf rennen am drittletzten Spieltag gewann Pittsburgh das direkte Duell mit 30 zu 0 und setzte sich am Ende durch. Aber auch die Browns durften als bestes Wildcard Team der AFC in die Playoffs.
Und dann gab es da die AFC East. Sie bestand aus fünf Teams, den vier Teams aus denen sie auch heute besteht und den Baltimore Colts. Während vier Teams eine relativ schwache Bilanz hatten, die New York Jets als zweiter standen bei 7 und 7, dominierte ein Team. Die Miami Dolphins hatten von Anfang an alles im Griff und hatten die beste Offensive und die beste Defensive der Liga. Die Dolphins gewannen alle 14 Spiele der regulären Saison und stellten auf 14:0. Es gab Spiele, da war die Serie durchaus in Gefahr, z.Bsb. in Woche 3 in Minnesota, als die Dolphins erst durch einen späten Touchdown gewinnen konnten. Jim Mandich, ein TE, brachte den späten Sieg. In Woche 10 gegen die Jets lagen sie ebenfalls lange zurück, siegten am Ende aber 28 zu 24 durch einen Lauf von Mercury Morris. Und so gelang es Miami alle Spiele der regulären Saison zu gewinnen.
Don Shula sollte zum Coach of the Year ernannt werden. MVP wurde Larry Brown von den Redskins, ein Running Back.
In der Divisionalround traf in der NFC Washington auf Green Bay die Hauptstädter setzten sich deutlich mit 16 zu 3 durch. Und wie schon fast üblich gab es mal wieder in den Playoffs das Duell zwischen den Cowboys und den 49ers in einer spannenden Partie hatten die Texaner das bessere Ende für sich und siegt mit 30 zu 28. Dabei hat es San Francisco vor dem letzten Quarter deutlich mit 28 zu 13 geführt, das letzte Quarter ging dann aber mit 17 zu 0 an die Cowboys.
In der AFC gewann Pittsburgh das Duell gegen Oakland mit 13:7. Miami durfte weiterhin von der perfekten Saison träumen, obwohl sie erneut eine gewisse Zeit lang im letzten Quarter hinten lagen gegen die Browns. Doch Jim Kiick hol dir den entscheidenden Touchdown mit einem Lauf über 8 Yards zum 20 zu 14.
Im NFC Championship Game mach the Washington kurzen Prozess mit den Cowboys und siegte 26 zu 3.
In der AFC bekam es Miami mit Pittsburgh zu tun. Es war ein enges Spiel, doch letztlich siegte Miami mit 21 zu 17.
Damit fehlte den Dolphins nur noch ein Sieg bis zur Ewigkeit. Und diesen wollten sie im Super Bowl VII (7) am 14 Januar 1973 holen. Gegner waren die Washington Redskins, gespielt wurde im Los Angeles Memorial Coliseum vor 90.182 Zuschauern. In der Halbzeit traten Woody Hermann, Andy Williams und die Michigan Marching Band auf. Ein Werbespot während des Spiels kostete 88 000 $.
Für Miami ging es um mehr als nur den Superbowl, für Miami ging es um die Ewigkeit. Und zum Ende des ersten Quarter gegen die Dolphins in Führung. Howard Twiley gelang ein Touchdown nach einem 28 Yards zu Spiel von Bob Griese. Bob Griese sollte es sechs Mal in den Pro Bowl schaffen, er sollte zweimal den Superbowl gewinnen und seine Nummer 12 wird bei den Miami Dolphins nie wieder vergeben. 7:0 Dolphins.
Im zweiten Quarter erhöhte Jim Kiick mit einem Lauf über ein Yard zum 14 zu 0. Der Rekord schien Miami kaum noch zu nehmen.
14:0 war auch der Halbzeitstand und im dritten Quarter fielen keine Punkte.
Doch Miami machte es selbst noch mal spannend, erlaubte sich einen Fumble, diesen nutzte Mike Bass für einen Lauf über 49 Yards zum Touchdown. Nur noch 14:7.
Doch es gelang den Miami Dolphins, diese Führung über die Zeit zu retten und so das Spiel zu gewinnen. So wurden die Miami Dolphins nicht nur Super Bowl Sieger 1972, sie waren auch das erste und bis heute einzige Team, dass eine perfekte Saison spielte. Es gibt viele großartige Dynastien im Football, die der Patriots, die der Packers, aktuell die der Kansas City Chiefs. Doch all diese Teams schafften es nicht, eine perfekte Saison zu spielen. Die Patriots waren ein sehr, sehr nah dran, scheiterten aber ausgerechnet im Super Bowl an den New York Giants. Ob es die Chiefs jemand schaffen werden? Wer weiß? Eines Tages wird es bestimmt ein Team geben, dass es schafft. Doch selbst dann, werden die Miami Dolphins von 1972 die Ersten bleiben, denen eine „Perfect Season“ gelungen ist. Und das schon seit über 40 Jahren!
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